04.09.2008
Irgendwie
haben wir es mit mehr oder weniger großen Mühen geschafft die Busse zu
erreichen und zum Frankfurter Flughafen zu gelangen.
Unsere 3
Reisebegleiter
Mo,
Peter und
Purzel (der als das Foto gemacht wurde wohl gerade auf der Toilette
oder so war...) haben es sich, wenn auch nur unter murren, im Rucksack
bequem gemacht.

Also erst mal die Koffer loswerden.
Am Check-in Schalter steht ein Schild, dass man Handgranaten und
ähnliches Zeugs nicht mit an Bord nehmen darf.
Die nette Lufthanseatin gibt uns die
Bordkarten mit den schon im voraus gebuchten Sitzplätzen, die wir auch
tatsächlich bekommen.
Ab zur Security. Ich zeige meinen Ausweis von wegen das ich
Herz habe und werde richtig liebevoll behandelt.
Meine Schuhe müssen allerdings nochmal zusätzlich durch den
Röntgenapparat fahren. Keine Ahnung, ob die Dinger als chemische
Kampfstoffe angesehen werden, aber ich habe Glück und darf doch noch
mit Schuhen zur Passkontrolle gehen.
Susi lächelt, und der Zollmensch lächelt zurück. Naja, für einen
Zollbeamten ist das wahrscheinlich schon ein riesiger Gefühlsausbruch.
Er hat sogar einige Worte gesprochen. Nie hatte ich dies für möglich
gehalten.
Wo bin ich stehen geblieben?
Richtig, wir stehen hinter dem Zollhäuschen und fragen uns, warum
jetzt alles so reibungslos abgelaufen ist, meine halbe Apotheke die ich
von wegen weil ich ja Herz habe immer mit mir rumschleppe keine Fragen
hervorgerufen hat, und was eigentlich dem Zollmenschen über die Leber
gelaufen sein könnte, dass er gelächelt hat.
Wir entscheiden uns dafür, all diese Fragen unbeantwortet zu
lassen.
Wir haben schließlich Urlaub.
Durst bekommen wir natürlich
auch, also gibt es ein
Wasser und einen Kaffee.
Gekostet hat es eine ganze Menge, aber es
ist dafür auch eine jener seltenen Flaschen, die keine Bedrohung für
Volk und Vaterland darstellt, weil sie im Dutyfree Bereich gekauft wurde.
Glücklicherweise haben wir einen Nonstop-Flug nach Orlando (ja, da geht
es hin, hab ich bisher glaube ich noch nicht erwähnt) gebucht.
Wir stiefeln also munter auf und ab, und irgendwann ist es dann soweit,
und wir dürfen boarden.
Susi und ich wandern zur Reihe 35 im A330-300,
und dürfen uns dabei noch kurz die Business Class anschauen.
Zwei Reihen versetzt hinter uns in der lauschigen 4er Mittelreihe
sitzt eine Familie mit zwei kleinen Jungs. Die machen scheinbar das,
was sie am besten können. Krach.
Nach 10 Minuten habe ich den Eindruck, das da jemand gefoltert wird.
Zumindest klingt es so. Aber ich habe Urlaub, sollen die sich doch foltern.
Kurz darauf ist dann aber auch Ruhe. Das es doch keine Toten gegeben
hatt, hört man kurz vor der Landung. Alles in allem aber erträglich.
Kungfu Panda schauen wir
zum Zeitvertreib. Die Chroniken von Narnia (Prinz
Kappes von Schiessmichtod, war der Untertitel, wenn ich mich recht entsinne)
müssen ihr Geheimnis aber für sich behalten, da wir nach rund 30 Minuten
beschließen, der chronischen Langeweile ein Ende zu setzen.
Verliebt in die Braut schauen wir dann noch zum krönenden Abschluss.
Nettes Filmchen. Manchmal bin ich dann doch noch romantisch.

Essen gibt es auch.
Pasta or
Beef
ist die Frage der Stewardess. Das Beef entpuppt sich als Gulasch mit Wirsing und Schupfnudeln, meine
Pasta sind Tortellini und Penne in verschiedenen Soßen.
Als Hobby-Paul Bocuse muss ich sagen, dass die Skychefs schon einen ganz guten
Job gemacht haben.
Lecker ist es.
Auch die
Mini-Maultaschen
die es später am Abend gab, sind durchaus genießbar.
Das der Luftbus selbstredend immer dann anfängt zu schaukeln, wenn man gerade
ein volles Glas in den Fingern hat, muss ich wohl keinem erzählen.
Wegen Hurricane Hanna und ihren windigen Winden müssen wir einen Umweg
nehmen.
Aber was macht man nicht alles für das Weibsvolk?
Erstaunlicherweise klatschen sogar relativ viele Passagiere nach der
Landung. Sowas kennt man sonst gar nicht, wenn man mit den Kranichs
unterwegs ist. Naja, Air Berlin war vielleicht schon ausgebucht und
da mussten einige wohl auf eine andere Fluglinie ausweichen und sind
dann im Lufthansa-Clipper gelandet, wo normalerweise Klatschverbot
besteht. Man ist ja hier nicht beim Musikantenstadl.
Gelandet sind wir um 18.20 Uhr. Durch die Immigration sind wir um 18.30
Uhr.
Wobei
wir sogar von diesen üblichen small-talk-Frage-Antwort Spielchen verschont
bleiben. Die Koffer kommen sehr flott, der Zoll hält uns auch nicht auf,
also ab zu Alamo. Um 18.43 Uhr stehen wir bei Alamo.
Voucher rauskramen, Kreditkarte hinhalten, Pass und Führerscheine zeigen,
alle angebotenen Upgrades ablehnen und um 18.47 Uhr haben wir auch das erledigt.
Also raus zur Choiceline. Lieber Weiss oder rot? Nein, nicht Pommes, sondern
das Auto.
Wir entscheiden uns für grau . Da steht nämlich auch noch einer in dieser Farbe.
Ein Chevy Malibu LS V6.
Wir taufen ihn auf den Namen Dieter. Dieter
bimmelt immer
sehr aufgeregt, wenn man nicht angeschnallt ist, oder das Licht an und die
Tür offen ist. Eigentlich nervt Dieter ziemlich, aber dann sitzt man halt im
Auto, schnallt sich erst mal an, macht die Türen zu, damit Ruhe ist.
Wo sind wir stehen geblieben?
Nirgends, wir sitzen ja bei Dieter auf dem Schoß.
TomTom an die Frontscheibe gepappt, kurzes wundern, warum das Ding jetzt
erst funktioniert, wenn man die USA-Karte einmal rausnimmt und direkt wieder
reinschiebt, und losfahren Richtung Caribe Royale Orlando auf dem World
Center Drive.
Zwischendurch fahren wir über ne tolle Straße. So "toll", dass wir
sogar dafür zahlen müssen.
Die vorab mühevoll in der Verwandtschaft zusammen gesuchten Ami-Münzen sind
völlig sinnlos, da es natürlich überall Personal gibt, das einem mit einem
freundlichen "Howarejedointoday" die Kohle gerne abnimmt und auch
Wechselgeld hat.
Um 19.20 Uhr sind wir dann im Hotel und checken ein.
Etwas essen wäre toll. Aber wo? Gut dass man sich hier auskennt. Nämlich
überhaupt nicht.
Gegenüber vom Hotel ist ein Ponderosa Steakhouse. Ich meine darüber mal was
nicht allzu schlechtes gelesen zu haben. Dabei habe ich mich
scheinbar falsch erinnert, oder aber irgendjemand hat da einen vom
Pferd erzählt. Buffet gab es. Für 9,95 USD pro Person. Also
Kreditkarte zücken und das tolle Buffet sichten. Ein wenig Salat mit einem Italian Dressing
(oder besser mit dem was die Amis dafür halten) den ich lustlos in mich
hinein bugsiere.
War ein langer Tag, und eigentlich will ich nur noch die Füße hochlegen.
Susi legt noch Spaghetti mit Chickenirgendwas nach. Aber auch das nur in eher homöopathischen Dosen.
Wir stellen als Fazit dann fest, dass Ponderosa wohl eher nicht so unser
präferiertes Etablissement werden wird.
Zurück ins Hotel, und die Nacht einläuten.