Los ging es. Wir flogen mit einem Airbus A320 nach London Heathrow. Dort war
dann erst mal einige Fahrerei mit dem Bus angesagt. Warten an
Sicherheitskontrollen und sehr viel Fußweg sind in Heathrow ja auch eher die
Regel als die Ausnahme. Aber wir schafften es und konnten noch über eine
Stunde am Gate verbringen.
Wir nahmen in der Boeing 747-400 in der vorletzten Sitzreihe unsere Plätze
ein und los ging es. Beef or Pasta lautete die Frage… also nichts war anders
als wir es heute kennen.
In-Seat Entertainment gab es bei British Airways auch im Jahre 2000 schon.
Davon könnte sich die Lufthansa mal eine Scheibe abschneiden. Deren 747-400
eiern ja 2009 immer noch mit diesen Fernsehern unter der Decke durch die
Weltgeschichte.
Zu trinken gab es reichlich und irgendwann kamen wir gegen 13 Uhr in San
Francisco an. Wir drehten noch einige Runden über der Stadt und landeten.
Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis wir ausgestiegen waren, gingen zur
Immigration, wo uns der Officer wie üblich leicht mürrisch-cool abfertigte.
Uns nach unseren Berufen fragte und noch diverse andere Löcher in die Socken
piesackte.
Was ein Glück, dass ich zwischenzeitlich im Technischen Englischkurs an der
Uni gelernt hatte, was Maschinenbau-Ingenieur auf Englisch heißt…
Fix die Koffer geholt und dann ging es erst mal zum Lost and Found Schalter
der britischen Airways, da der Samsonite meiner Schwester leicht onduliert
auf dem Gepäckband angekommen war.
Als angehender Ingenieur habe ich den Defekt dann mittels
"wenn ich hier was
dran biege und da dann drücke… passt, wackelt und hat Luft" beseitigt.
Weiter ging es nach draußen. Da der Mietwagen erst zum Ende unseres
Aufenthalts in San Francisco zur Verfügung stand, mussten wir uns eine
anderweitige Möglichkeit suchen, zu unserem Hotel zu gelangen.
Wir fanden diese in Form eines Klein-Busses, der nachdem er einige Reisende
eingeladen hatte, sich für 30 Dollar glaube ich waren es, auf den Weg
Richtung Stadt machte.
Wir schauten schon etwas komisch, als wir plötzlich an einer Ecke hielten,
wo einige „Nicht-Sesshafte“ herum lungerten. Schnell um die Ecke herum, da
war unser Hotel mit Namen „Renoir“. Es sah ganz anständig aus, war es
schlussendlich auch.
Man merkte eben schon, dass uns das Reisebudget etwas einschränkte, was die
eine oder andere Sache so anbelangte. Wir gingen noch ins Tourist
Information Center und kauften eine Phonecard, um unseren Lieben zu
Hause mitzuteilen, dass wir noch leben und organisierten ein paar Getränke.
Aber uns war die Gegend rund um das Hotel nicht recht geheuer. Deswegen
beendeten wir den Abend frühzeitig und gingen ins Hotel zurück. Da es
mittlerweile bereits nach 21 Uhr war, legten wir uns ins Bett. Ich war wie
üblich gegen 1 Uhr wach, gegen 3 Uhr. Und um 6 Uhr sind wir dann
aufgestanden. Dann ging es Richtung Cable-Car und wir fuhren damit bis zum Fishermans Wharf. Dort
schlenderten wir umher, schauten uns den
Pier 39 und
41 oder so an. Warfen einen Blick auf die Seelöwen (oder so) und mieteten
uns
Mountainbikes, um die Bay Area zu befahren. Da strammer Gegenwind
herrschte, brauchten wir für den Weg zur Golden Gate ziemlich lang. Aber es
war ein tolles Erlebnis, dieses Gebilde aus nächster Nähe und aller
Leibhaftigkeit zu bestaunen. Auch ein kurzes Stück auf die
Brücke rauf
fuhren wir und schauten in den tosenden Pazifik.
Die Rückfahrt ging dank Rückenwind wie im Fluge. Man musste kaum treten um
vorwärts zu kommen. Wir buchten für 10 Dollar pro Person eine Bootstour
durch die Bay, schipperten an
Alcatraz vorbei,
unter der Golden Gate
hindurch, wendeten und fuhren wieder zurück. Die übliche Latscherei durch die Stadt
inkl. diverser Stopps bei Starbucks usw. fand selbstverständlich ebenfalls
statt.
Dann kam der Tag, an dem wir unser bei Dollar reserviertes Fahrzeug abholen
wollten. Die Station fanden wir recht schnell, die Formalitäten gingen recht
flott und wir bekamen einen Kleinwagen zugewiesen. Ja, das Budget war knapp,
seinerzeit…
Da der uns zugewiesene Toyota Irgendwas aber diverse Schrammen und Beulen
hatte, ging meine Schwester noch mal zum Counter und schlug für uns einen
recht neuen, und zudem Schrammen und Beulenfreien, 4-türigen weißen
KIA
Sephia (oder so ähnlich) raus.
Der war schon deutlich geräumiger, als die Compact-Kiste mit 2 Türen. In dieses
Gefährt bekamen wir auch all unser Gepäck in den Kofferraum und mussten
nichts auf die Rückbank packen.
Wir fuhren los, ich zog am Griff, um das Handschuhfach zu öffnen,
warf
mein Portemo… äh die Geldbörse rein, und machte das Ding wieder zu. Kurze
Zeit später öffnete ich das Fach wieder, nahm mein Gelddings heraus, schloss die
Klappe wieder. Warum ich das jetzt in dieser Ausführlichkeit schreibe? Wegen dem
jetzt folgenden:
Kurz danach wollte ich einige Straßenkarten die wir nicht benötigten, in das
handschuhige Fach legen. Zog also am Griff. Es machte laut „Knack!“ und
irgendwas kunststoffartiges bröselte mir auf die Schuhe.
Ich dachte mir
nur "Gut das das Fach leer ist". Der Rest war mir folglich egal. Nicht auszudenken, was gewesen
wäre, wenn da alle meine Reiseunterlagen usw. drin gewesen wären und ich das Fach
hätte "anderweitig" öffnen müssen… Ok, auf bekommen hätte ich das Teil, aber ob das
Auto hinterher noch gut ausgeschaut hätte...