Nachts hat es dann geregnet. Weiter ging die Reise ins Death Valley. Die
Furnace Creek Ranch war unser Ziel. Unser kleiner Koreaner kam ganz schön
ins schwitzen, aber er hat uns klimatisiert bis zur Unterkunft gebracht.
Und was macht das Jungvolk bei über 120 Grad Fahrenheit im Schatten?
Richtig, man geht an den Pool, legt sich in die Sonne und springt ab und zu
in das ziemlich warme Wasserbecken zum abkühlen.
Das würde ich heute nicht mehr so machen… wirklich nicht. Eigentlich würde
es mir mittlerweile noch nicht mal mehr im Traum einfallen, so was zu
machen.
Abends haben wir im dortigen Restaurant etwas gefuttert. Was es war, haben
meine grauen Zellen aber ad acta gelegt. Ich kann noch nicht mal mehr sagen,
ob es gut war oder nicht…
Die Klimaanlage auf unserem Zimmer machte einen ziemlich Lärm. Wir
schalteten sie folglich aus. Nach einer Stunde schaltete ich sie wieder an.
Ob ich nun nicht schlafen kann, weil es dröhnt, oder ob ich nicht schlafen
kann, weil ich vor Hitze eingehe ist doch gehupft wie gesprungen.
Geschlafen haben wir dann doch noch.
Am nächsten Morgen setzten wir uns ins Auto. Als wir den Motor starteten hatte er
innerhalb von 30 Sekunden seine Betriebstemperatur erreicht. Das Gebiet ist
im Sommer sozusagen eine natürliche und kostenlose Standheizung.
Tanken war angesagt bei der Chevron (war es eine solche?) direkt neben der
Furnace Creek Ranch. Auf jeden Fall haben wir getankt. Recht teuer zudem.
Aber irgendwie mussten wir ja nach Las Vegas kommen. Und zum schieben hatten
wir keine Lust.
In Las Vegas angekommen, parkten wir nach etwas Sucherei unseren Boliden im
Parkhaus gegenüber des Golden Nugget, wo wir für 2 Nächte ein Zimmer gebucht
hatten. Für unsere damaligen Ansprüche war es der pure Luxus. Der Boden war
mit weichem Teppich versehen. Kurz bevor man zu den Aufzügen gelangte, war
ein Streifen mit Fliesen. Etwa 20 bis 30 cm breit. Vor diesem Stand ein
gelbes Warnschild mit Aufschrift „slippery when wet“. Typisch Amerika. Wir machten mehr oder weniger einen großen Bogen um die Banditen. Sowohl die
ein-, als auch die zweiarmigen. Gegessen haben wir einmal in einem leckeren
italienischen Bistro und einmal in einem Restaurant im Golden Nugget. Beide
male waren sehr günstig. Seitdem weiß ich, man muss an den richtigen
Wochentagen in Las Vegas sein, und die Spielautomaten Spielautomaten sein
lassen, dann ist es insgesamt ein recht günstiges Unterfangen.
Wir fuhren mit dem Bus zum Strip und schlenderten diesen auf und ab. Die
Hitze war selbst gegen 22 Uhr kaum zu ertragen. Es waren immer noch deutlich
über 40 Grad Celsius. Irgendwann sind wir wieder zurück zum Hotel und haben
den Luxus genossen. Wir haben wie in Abrahams Schoß geschlummert.
Der nächste Tag war ein Relax-Tag am Pool. Postkarten geschrieben. Emails
und Laptops usw. waren damals noch nicht die ständigen Reisebegleiter von uns
„normalen Leuten“. Abends haben wir uns die
Fremont Street Experience
angeschaut. Diese war damals noch mit Glühbirnen ausgestattet. Seit einigen
Jahren sind dort Millionen LEDs verbaut. Briefmarken haben wir auch gekauft
und die Postkarten ins Postamt gebracht. Jetzt kam schon die Zeit des
Abschiednehmens, denn es ging weiter gen Osten.
Über den
Hoover Damm zum
Grand Canyon. Es war ziemlich diesig, sodass die
Eindrücke zur Mittagssonnenzeit nicht so Atemberaubend waren, wie es
vielleicht hätte
sein können. Aber beeindruckend was die Natur so alles zustande bringt, war
es schon. Wir fuhren den Rim Drive
gen Osten und hielten hier und dort an. Es sah aber alles und überall
relativ gleich aus. Vielleicht fehlte auch damals einfach noch das Auge für derlei Dinge.
Aber auch heute haut mich der Grand Canyon nicht aus den Socken. Geschlafen haben wir im Motel 6 in Flagstaff. Eigenartigerweise ohne Gehupe
von Zügen wahrzunehmen. Entweder haben die das damals noch nicht gemacht,
oder die Hupen waren defekt, oder ich hatte einen sehr festen Schlaf. Gehört
habe ich jedenfalls nichts.