19.09.2009
Tag 17
Wetter: Blauer Himmel, sonnig,
kühl 59°F (ca. 15°C), nachmittags 99°F (ca. 39°C), 92°F (34°C) in Merced
KM-Stand: 29.613 mls
Wir werden um 6.30 Uhr wach, draußen geht die Sonne auf und wir bleiben
liegen bis um 7 Uhr.
Pfoten lang machen ist doch das schönste. Außerdem haben wir ja Urlaub. Also
eigentlich nur Susi und Thilo, aber wir Kuschelkumpels erklären uns
solidarisch und machen einfach mal beim Urlaub machen mit.
Um kurz vor 8 Uhr haben wir unsere 7 bis 532 Sachen gepackt. Die Koffer sehen
mittlerweile aus, als ob ein Hurricane da rein gepustet hätte. Aber meine
zwei
Helden finden immer recht flott alles was sie suchen.
Die Befüllung der Eiskiste dauert heute etwas länger, weil unser Zimmer ganz
weit weg von der Eismaschine ist.
Dafür steht aber Larry direkt vor unserer Tür und macht uns das beladen umso
leichter.
Wir steigen alle ein und wieder macht es BLING!
Nachdem wir ein kurzes Stück auf dem Highway 395 wieder nach Süden gefahren
sind, biegen wir rechts auf den Highway 120 Richtung Yosemite National Park
ab. Nach einigen Meilen zeigt Larry an, dass es draußen nur 46°F sind.
Das sind ja nur 9°C. Thilo hat wie immer seine kurze Superhose und ein
T-Shirt an.
So schnell habe ich ihn noch nie zum fotografieren aus dem Auto und wieder
hinein klettern sehen.
Die Frontscheibe braucht auch mal wieder eine Reinigung. Wir haben ja immer
ein paar Flaschen Wasser für solche Dinge dabei. Larry sieht schon richtig
angeschmuddelt aus, aber nach 5.000 km in gut 14 Tagen ist das wohl auch
nicht zu vermeiden. Besonders, wenn man so gerne offroad fährt, wie er und
Susi das immer tun.
Wir fahren über den Tioga Pass (9.949 Fuß = 3.300 Meter) und zeigen am
Park Entrance unseren Anual Pass vor.
Als Gegenleistung gibt es dafür eine Karte des Parks und wie immer ein
nettes Lächeln des Rangers.
Von jetzt an geht es bergab. Luca hat heute Frühschicht und
unterstützt Susi, indem er zum bremsen mit der Automatik herunterschaltet.
Dann laufen Larrys Bremsen nicht so heiß.
Die Gegend ist sehr Abwechslungsreich, und wir machen unzählige Fotostopps.
Je näher wir dem Tal kommen, umso mehr Zeit lässt sich Thilo auch beim
fotografieren. Tja, mit einem anständigen Fell würde er das nicht so merken.
Irgendwann sind wir unten angekommen und biegen ab Richtung Yosemite Village.
Wir parken Larry, was nicht ganz so einfach ist, weil freie Parkplätze
Samstags im Yosemite N.P. nicht im Angebot sind und gehen einen 1.000 ft.
langen Hike zum Bridalveil Wasserfall, der sogar etwas Wasser fallen läßt!
Aber es ist nicht viel Wasser, sodass es auf halbem Weg den Berg herunter
ziemlich zerstäubt.
Dann geht es weiter. Überall türmen sich die Touristen und
Wochenendbesucher.
Die Autos türmen sich noch viel mehr. Manche Abschnitte sind gleich ganz
gesperrt. Beim Visitor Center finden wir noch einen freien Parkplatz und
kaufen erst einmal was zum Frühstück. Vollsynthetischer Mini-Kirschstrudel
und ein Doppelpack Twix. Damit wird der gröbste Hunger gestillt und mit
Cola, die wir schon seit Cortez (CO) durch die Gegend fahren, herunter
gespült.
Der Tumult auf den Straßen wird immer größer und wir beschließen, den
geordneten Rückzug anzutreten.
Bei den vielen gesperrten und zudem größtenteils auch noch Einbahnstraßen
ist das nicht ganz so einfach.
Zumindest kennen wir jetzt alle Campgrounds in der Nähe des Visitor Centers.
Wir halten noch einige Male für Fotos und machen noch einen kurzen Hike zu
den Yosemite Falls.
Die sind aber so trocken wie Dörrobst. Dafür klettern viele Latinos und
andere eigenwillige Touristen durch die Schlucht. Fahrradfahrer sind auch
unterwegs, obwohl das ausdrücklich verboten ist.
Naja, das unterstützt unsere Auffassung noch mehr, hier schnell wieder zu
verschwinden.
Das muss man in Ruhe erleben. Was zwar im Yosemite N.P. etwas schwierig ist,
aber Sonn- und Feiertags macht das einfach überhaupt keinen Spaß mehr, wenn
man bei jedem Schritt über irgendwelche Busladungen deutscher Touristen
stolpert, einem Latinos mit ihrem Geschrei jeglichen Genuss der Landschaft
vermiesen, Franzosen ständig im Weg herumstehen wenn man mal fotografieren
möchte, und Merikaner mit Kind, Hund, halbem Hausrat und Kegel, samt Oma und
Opa und deren Geschwistern und Nichtesnichten durch die Gegend turnen.
Glücklicherweise haben sich die Rehe nicht so schnell vertreiben lassen...
Wir fahren also gen Parkausgang, zeigen dort nochmal unsere Jahreskarte
vor und weiter geht es auf dem Highway 140 in Richtung Merced. Die Fahrt
führt durch eine nicht minder schöne Landschaft am Merced River entlang, der
sogar etwas Wasser führt. Alles in allem muss man sagen hat uns die Fahrt
ins Tal und hinterher wieder heraus aus dem Village deutlich besser
gefallen, als dieser Irrsinn im Village.
Nach rund 85 Meilen Bergauf und Bergab kommen wir um 15 Uhr nach Merced, wo
wir im Motel 6 einchecken.
Internet gibt es pro Tag für 2,99 Dollar. Verglichen mit den 14,99 Dollar in
Las Vegas ist das ein Preis, den Thilo anstandslos bereit ist, zu zahlen.
Muss er auch, meine Homepage muss doch upgedated werden, oder wie das
heißt! Für 57,19 Dollar haben wir diese Nacht ein Holzdach über dem Kopf.
In der 2. Etage, mit Blick auf den Pool. Das ist auch gut so, weil 100 Meter
entfernt ist eine Bahnstrecke.
Und es gibt viele Bahnübergänge hier in der Nähe. Und Bahnen tun gerne
tuten. Besonders nachts.
Aber wir haben ja die Klimaanlage und Ohrenproppen. Obwohl die Klimaanlage
eigentlich für Motel 6 Verhältnisse recht leise ist.
Sneezies gibt es auch keine und den Radiowecker hat entweder einer
mitgenommen oder aber es gibt schlicht keinen.
Kaffeemaschine, Kühlschrank und Mikrowelle gibt es genauso wenig. Das ist
aber nicht schlimm, weil es hier in der Gegend eh genug Fressbuden gibt. Und
unsere Superkühlkiste haben wir ja auch noch.
Susi und Thilo fahren nochmal kurz zum Walmart, wo Thilo 6 mit Zucker
überzogene Donuts bekommt, und Susi sucht sich zwei Kirsch-Joghurts aus. Damit
ist das Frühstück morgen auch gesichert.
Gleich geht es noch nebenan in eine Burgerbraterei namens Carls Jr. und dann war es das für
heute.
Morgen fahren wir an die Pazifikküste. Nach Marina um genau zu sein.
Dort bleiben wir zwei Nächte und werden wohl auch Internet haben.
Marina liegt einige Meilen nördlich von Monterey und somit südlich von San
Francisco (ca. 160 km). Es stehen noch einige Dinge auf der To-Do-Liste bis
wir Donnerstag Mittag dann wieder in der Boeing nach Frankfurt sitzen.
Momentan sind wir übrigens über 5.000 km gefahren und haben über 5.000 Bilder
und Filme gemacht,
Pro Kilometer also eins. Ich befürchte, Thilo hält das noch für
Steigerungsfähig.